60. Jahnwanderung – Wandern wie Bruckner

Knapp 600 TeilnehmerInnen wanderten 24 500 km nach Kronstorf

Bei der 60. Jahnwanderung erreichten knapp 600 Personen aus 28 Vereinen das Ziel in Kronstorf. Es wurden insgesamt 24 500 km aus ganz Oberösterreich gewandert.

Sechs Vereine und 52 Personen nahmen an der vierten Radsternfahrt teil und radelten knapp 2500 km.

Diese jährlich stattfindende Veranstaltung mit wechselndem Ziel ist eine Sternwanderung, zu der Vereine aus ganz Oberösterreich die Strecke zum Zielort in Kronstorf zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Am Lagerplatz fanden gemeinsame Veranstaltungen und Wettkämpfe statt. Hochsommerliche Temperaturen, schweißtreibende Wettkämpfe, gemütliche Lagerfeuer und gemeinsames Singen, sowie ein lauer Sommerabend mit Volkstanzen unter freiem Himmel machten diese Jahnwanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis für jung und alt.

Sieger der Gesamtwanderwertung und somit Sieger der Jahnwanderfahne ist der ÖTB Neumarkter Turnverein, der mit 64 TeilnehmerInnen die größte Teilnehmeranzahl erreichte. Gemeinsam wanderte der Verein 3575 Kilometer.

Den weitesten Weg hatte der TSV Obernberg mit über 110 Kilometer Fußmarsch.

215 Dreikämpfer und 154 Mehrkämpfer traten in ihren Altersklassen zum den traditionellen Bewerben an.
Besonders umjubelt wurden die älteren Semester, beziehungsweise Altersklassen über 70, die sowohl im normalen Dreikampf (Lauf, Stoß, Weitsprung) als auch im Dreikampf mit angepassten Übungen antreten können. Hier wurde über 7 Minuten „geplankt“ – Unterarmstütz gehalten: Der beste Beweis, wie gesund und fit man bleiben kann mit konsequenter Bewegung und einem sozialen Netzwerk wie man es in Turnvereinen findet.

Siegerin Achtkampf: Valentina Schachl, ÖTB TV Mettmach-Neundling

Sieger Zehmkampf: Julius Mössenböck, ÖTB TV Bad Schallerbach

Ein großes Dankeschön an den ÖTB Turnverein Enns und den Turnverein Steyr für die Ausrichtung der Jahnwanderung sowie an den Grundbesitzer Willi Mitter und den drei Pächtern für die bereitgestellten Flächen für den Lagerplatz.

Entstehung

Die Idee der Jahnwanderung hatte 1963 Sepp Holzinger. Er lud zu einer Zielwanderung auf die Gis bei Linz ein. Gekommen sind mit ihm vier Turner aus Oberösterreich. Durch zielstrebige Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit erreichte er aus bescheidenen Anfängen ein Anwachsen der „Jahnwanderbewegung“ in Oberösterreich auf bis zu über eintausend Teilnehmer. Waren es im ersten Jahr noch fünf Wanderer, so nahmen zehn Jahre später 1972 auf der Eisenau Alm bereits 330 teil. Bei der 20. Jahnwanderung 1982 versammelten sich auf dem Hochlecken (!)712 Wanderer aus ganz Oberösterreich. Seitdem bewegt sich die Teilnehmeranzahl zwischen 600 und 1000.

Hintergründe und Ziele

Vor allem in Zeiten des Klimawandels soll den Menschen die Bedeutung und Schönheit der Natur verdeutlich werden, indem sie durchwandert und dabei intensiv erlebt wird. Einfachheit, Verzicht auf einen gewissen Komfort, das Leben in und mit der Natur und bewusste Langsamkeit tragen dazu bei, sich wieder einmal daran zu erinnern, dass das Leben auch „anders“ sein kann.

Daneben steht auch das Kennenlernen der näheren Heimat und ihrer Bewohner im Vordergrund – häufig ergeben sich unterwegs Gespräche und Bekanntschaften mit Fremden. Außerdem bietet eine gemeinsame Wanderung viele Gelegenheiten, die Verbindungen innerhalb der eigenen Gruppe zu vertiefen: Gegenseitige Hilfe und Unterstützung unterwegs schaffen wichtige soziale Erlebnisse für alle Beteiligten in allen Altersschichten.